Die Vorteile sind unübersehbar, weshalb Kunstrasen immer öfter auch auf Spielplätzen, in Vorgärten oder auf Sportanlagen zu finden ist. Einige Gastronomen legen mit Kunstrasen ihren Biergarten aus und zahlreiche Firmen nutzen das künstliche Gras, um ihren Stand auf einer Messe optisch deutlich abzugrenzen. Damit der Kunstrasen während seiner gesamten Nutzungsdauer, die ja mehrere Jahrzehnte betragen kann, optimal aussieht, sind ein paar kleine Grundregeln einzuhalten. Dabei steht weniger die eventuelle Abnutzung durch Laufspuren im Fokus. Vielmehr muss den Materialeigenschaften von Kunststoffen Tribut gezollt werden. Unsere Kunstrasen sind zwar schwer entflammbar, aber sie sind gegenüber Temperaturen nicht vollkommen unempfindlich. Hitze und Kälte bewirken bei Kunststoffen, dass diese sich ausdehnen oder zusammenziehen. In ungünstigen Fällen hat dies zur Folge, dass sich der Kunstrasen so weit ausdehnt, dass sich die Ränder an der Wand hochschieben oder einrollen. Wird es besonders kalt, zieht sich der Kunstrasen zusammen und es können breite Spalten entstehen oder der Kunstrasen verzieht sich. Dies trifft zumeist dann zu, wenn bei Kälte ein Teil des Kunstrasens von der Sonne beschienen wird. Dann ist ein Bereich der Rasenfläche angewärmt, während der andere durch die Kälte schrumpft. Um diese unerwünschten Effekte zu vermeiden, sollten beim Verlegen des Kunstrasens ein paar wenige Grundregeln eingehalten werden.
Kunstrasen bei idealen Temperaturen verlegen
Verwenden Sie immer qualitativ hochwertigen Kunstrasen, der aus einem geprüften und erprobten Kunststoff besteht. Bei Billigprodukten werden oftmals recycelte Kunststoffe verschiedener Art verwendet, wodurch die Rasenbahnen stellenweise unterschiedlich auf Temperaturänderungen reagieren. Im Extremfall kann es dazu kommen, dass sich ein Kunstrasen nur durch eine Änderung der Außentemperatur wellt oder gar Falten schlägt.
Kunstrasen sollte immer bei Temperaturen von mindestens 15 Grad Celsius und höchstens 20 Grad Celsius verlegt werden. Das Verlegen von Kunstrasenbahnen bei hochsommerlichen Temperaturen muss unbedingt vermieden werden, da sich der Rasen ausdehnt. Fallen die Temperaturen anschließend, zieht sich die Rasenbahn auf ihre ursprüngliche Größe zusammen und der Kunstrasen ist dann zu kurz. Wichtig ist zudem, dass der Kunstrasen ganz früh morgens ausgerollt wird. Er sollte danach für eine Zeit sich selbst überlassen bleiben, damit er sich setzen und den klimatischen Verhältnissen anpassen kann. Wer dann den Kunstrasen verlegt und gleich die Bahnen miteinander verklebt, sorgt für die optimale Passgenauigkeit des Kunstrasens. Sollte dieser tatsächlich schrumpfen oder sich ausdehnen, ist dies nach dem Verkleben nur noch in Längsrichtung möglich.
Bestehen am Verlegeort unterschiedliche Verhältnisse, teils schattig, teils in der prallen Sonne beispielsweise, ist es ratsam, den Kunstrasen auf einer soliden Basis zu verlegen. Ideal ist hier eine ausreichende Schicht Kehrsand oder Brechsand und darüber ein Stabilisierungstuch, um das Wachstum von Unkraut zu unterbinden. Dies gilt übrigens auch, wenn der Kunstrasen als Spielplatz für den Nachwuchs gedacht ist. Die Sandschicht unter den Rasenbahnen macht die Rasenfläche besonders weich, Ungeziefer wird vertrieben und der Rasen lässt sich einfach mit Wasser abspülen, hat der Sprößling die heiße Schokolade oder das Glas mit Malfarbe verschüttet.
Ausreichend zahlreich Kunstrasenhaken verwenden
Der effektivste Weg, um das Ausdehnen oder Einschrumpfen von Kunstrasen zu verhindern, ist das Platzieren von Kunstrasenhaken. Die Haken für den Kunstrasen werden im Rasen und im Untergrund befestigt, was durch das einfache Einschlagen der Haken in den Boden geschieht. Wichtig ist dabei, dass der Abstand der Haken zueinander 50 Zentimeter nicht übersteigen sollte. Dies bedeutet in der Folge, dass ein Kunstrasen mit den Abmessungen von 5 x 5 Metern mit insgesamt 54 Kunstrasenhaken zu befestigen ist. Diese Haken werden vollständig im Kunstrasen versenkt und sind von außen nicht sichtbar. Auch beim Barfußlaufen auf dem Kunstrasen werden Sie nicht spüren, wo einer dieser Haken eingeschlagen wurde. Positiver Nebeneffekt der dicht gesetzten Rasenhaken ist, dass der Kunstrasen optisch besonders dicht wirkt und das künstliche Grün besitzt eine deutlich höhere Festigkeit, was sich vorteilhaft auf die Lebensdauer des Kunstrasens auswirkt.
Kunstrasen mit Füllsand fixieren und vor Temperaturen schützen
Ein wichtiges Hilfsmittel beim Verlegen von Kunstrasen ist Füllsand. Sie können gelben Künettensand, Straßenbausand oder Pflastersand verwenden. Pro Quadratmeter sind rund 10 Kilogramm Sand zu kalkulieren. Der Sand beschwert den Kunstrasen, der sich so besser setzt und deutlich stabiler zeigt. Außerdem sorgt der Sand dafür, dass die künstlichen Grashalme in aufrechter Position stehen bleiben. Da Sand kein Wasser speichert, entsteht auch bei ergiebigen Regenfällen kein Matsch und es wächst selten Unkraut. Um Unkraut vollständig zu verhindern, sollte der Kunstrasen auf einem sogenannten Wurzeltuch oder einer Stabilisierungsbahn verlegt werden. In solchen Fällen ist es ratsam, als Basis unter dem Kunstrasen Brechsand zu verteilen, auch als Kehrsand bekannt.
Eine weitere positive Eigenschaft des Füllsandes ist die Isolierwirkung des Sandes, die bis zu einem gewissen Grad verhindert, dass sich der Kunstrasen übermäßig erhitzt oder abkühlt und so seine Größe durch Schrumpfen oder Ausdehnen verändert. Beim Aufbringen des Füllsandes ist es ungemein wichtig, etwas mehr Sand auf den Rändern und in den Ecken zu verteilen. Diese Maßnahme erhöht insgesamt die Stabilität des verlegten Rasens und verhindert nachdrücklich, dass sich die Bahnen ausdehnen oder zusammenziehen.